Virale Food-Trends im check: Diese Gerichte dominieren Social Media
- Netzschreier wertet mehr als 500 Millionen Social-Media-Posts zu 639 internationalen Gerichten und Getränken aus 18 Länderküchen aus
- Japanische Gerichte werden auf den sozialen Medien am häufigsten gepostet
- Deutsche Küche landet auf den sozialen Medien auf dem vorletzten Platz
- Sushi ist das populärste Essen auf Instagram, Matcha ist auf TikTok besonders beliebt
Handy raus, das Essen ist da: Menschen lieben es, Aufnahmen von ihren Mahlzeiten ins Internet zu stellen. Doch welches Essen setzt sich auf den sozialen Medien die Krone als beliebtestes Trend-Food auf? Das hat Netzschreier in einer Auswertung von über 508 Millionen Food-Posts zu 639 Gerichten und Getränken aus 18 verschiedenen Küchen auf Instagram und TikTok herausgefunden. Ein asiatisches Gericht führt demnach das Ranking souverän an.
Diese Gerichte sind am beliebtesten auf Social-Media
Bei 43 Millionen Posts auf Instagram und TikTok geht es um Sushi. Damit schnappt es sich den Titel als beliebtestes Gericht auf Social Media. Von viralen Musikvideos hin zu KI-Videos mit mehr als 160 Millionen Aufrufen – Sushi-Content kommt gut an. Mit Phở liegt auch auf Platz 2 eine asiatische Köstlichkeit. Die herzhafte vietnamesische Nudelsuppe wurde 24,7 Millionen Mal auf Instagram und TikTok erwähnt. Der dritte Platz mit 18,3 Millionen Erwähnungen geht dafür an ein mexikanisches Gericht: Tacos werden nicht nur gerne gegessen, sondern laden User auch dazu ein, eigene Rezepturen zu teilen. Mit Ramen liegt ein weiteres japanisches Gericht auf dem vierten Platz (17,5 Millionen Erwähnungen), Brownies vollenden die Top 5 (15,1 Millionen).
Ein Blick auf die einzelnen Plattformen zeigt: Instagram ist als größerer Player für die Mehrheit der Erwähnungen verantwortlich. Allerdings haben die Nutzer der unterschiedlichen Plattformen unterschiedliche Vorlieben: Matcha etwa liegt im Gesamtvergleich mit 13 Millionen Erwähnungen auf Platz acht, ist aber auf TikTok das beliebteste Nahrungsmittel. Verschiedene Matcha-Zubereitungen lagen in den letzten Jahren so sehr im Trend, dass einige japanische Hersteller bereits Preiserhöhungen und Einkaufsbeschränkungen verkündeten, weil der Bedarf durch den viralen Erfolg des grünen Pulvers so stark gestiegen sei. Dazu hat wahrscheinlich auch die starke Präsenz auf den sozialen Medien einen Beitrag geleistet.
Döner schlägt Schnitzel: Diese in Deutschland populären Gerichte werden besonders häufig gepostet
Der Döner ist nicht nur das beliebteste Fast Food der Deutschen, er schmeckt auch dem Internet: 1,22 Millionen Döner-Posts gibt es auf Instagram und TikTok, womit der Snack auf Platz 79 im Ranking der Social-Media-Mahlzeiten liegt. Kebab hat es mit 4,3 Millionen Posts sogar fast in die Top 20 geschafft. Damit ist der Döner beliebter als alle „Klassiker“ der deutschen Küche. Das Schnitzel ist das deutsche (und österreichische) Gericht mit der größten Socials-Präsenz (851.400 Posts), knackt aber im internationalen Vergleich nicht mal die Top 100. Die Bratwurst landet mit 569.500 Beiträgen dahinter, dicht gefolgt von Sauerkraut (549.400 Tags). Der Kultsnack Currywurst liegt bei den deutschen Gerichten auf Platz vier mit 387.500 Beiträgen, während ein lokaler Klassiker Platz fünf holt: Der Stollen wurde mehr als 359.400-mal ins Internet geladen. Weniger beliebt: Thüringer Klöße und Labskaus zählen zu den 10 unbeliebtesten Gerichten der Analyse.
Im Ländervergleich schneidet deutsches Essen schlecht ab
Um zu ermitteln, welche Kulinarik auf den sozialen Medien am erfolgreichsten ist, wurde die durchschnittliche Menge an Posts pro Gericht aus der jeweiligen Küche geprüft. Das Ergebnis ist ernüchternd: Die deutsche Küche liegt abgeschlagen auf Platz 17 von 18 mit durchschnittlich 142.400 Erwähnungen je Gericht. Nur die skandinavische Küche ist mit 68.900 Posts pro Gericht im Internet noch unbeliebter. Ihr gehören vier der fünf am schlechtesten performenden Gerichte der Analyse an.
Auf der anderen Seite der Tabelle und der Welt liegt Japan mit 2,4 Millionen Posts pro Gericht an der Spitze, was virales Essen angeht – wobei natürlich Sushi, Matcha und Ramen populärer sind als Ochazuke oder Tofu-Steak. Auf dem zweiten Platz liegt die amerikanische Küche (1,9 Millionen Posts), darauf folgen die mexikanische (1,2 Millionen), die brasilianische (1 Millionen) und die italienische Kulinarik (910.200 Beiträge).
„Egal ob Dubai Schokolade, Matcha Latte oder Tanghulu: Was heute ein viraler Food Trend ist, gibt es morgen den Fußgängerzonen Deutschlands zu kaufen. Das zeigen auch Beispiele für ehemalige Hype-Lebensmittel, die heute vielerorts in der Gastronomie etabliert sind, wie etwa Smash Burger oder Bubble Tea. So werden Food-Influencer und Internetköche im wahrsten Sinne des Wortes zu Tastemakern und üben direkt Einfluss auf unsere Ernährung aus.
Dass deutsches Essen dabei nicht unbedingt gut wegkommt, kann mehrere Gründe haben. Erstens gibt es sicherlich weniger deutsche Brauhäuser als Burgerläden weltweit. Vor allem aber liegt die schlechte Platzierung von Schnitzel & Co. nicht nur am Geschmack, sondern auch an der Aufmachung. TikTok und Instagram sind visuelle Plattformen, auf denen die oft bräunlich-beigen Gerichte der deutschen Küche nur bedingt begeistern. Vor allem verglichen mit einem farbenfrohen Sushi oder einem bunten Matcha-Mix. Bis zur Erfindung einer farbigen Schnitzel-Panade könnte es also schwer für deutsches Essen werden, sich in den sozialen Medien durchzusetzen. Einen Lichtblick gibt es aber: Skandinavische Gerichte sehen noch eine Spur unattraktiver aus“, kommentiert Netzschreier-CEO Marlon Giglinger.
Über die Untersuchungsgrundlage
Für den Vergleich hat Netzschreier insgesamt 639 Gerichte bzw. Getränke aus 18 verschiedenen Küchenrichtungen berücksichtigt. Dabei wurde die Anzahl der genutzten Hashtags auf Instagram und auf TikTok erhoben und summiert (Stand der Erhebung: 06. November 2025). Die Zuordnung der Gerichte zu den verschiedenen Küchen erfolgte auf Basis verschiedener Quellen.
