Netzschreier Influencer Report: Influencer sehen KI trotz wachsendem Wettbewerb nicht als Gefahr

  • Influencer-Agentur Netzschreier befragt 264 Influencer aus Deutschland zu Arbeitsaufwand, Verdienst, Herausforderungen und mehr
  • KI-Influencer werden kaum als Konkurrenz wahrgenommen, gleichzeitig belastet die überwiegende Mehrheit ein (stark) steigender Wettbewerbsdruck
  • Jeder vierte befragte Creator arbeitet mehr als in einem Vollzeitjob

Künstlich generierte Influencer erreichen teilweise ein Millionenpublikum und sichern sich lukrative Werbedeals, die sonst an menschliche Content Creator gehen würden. Dennoch betrachten echte Influencer ihre digitalen Pendants nicht als ernstzunehmende Konkurrenz. Das zeigt der erste Netzschreier Influencer Report, für den die Influencer-Agentur Netzschreier eine Umfrage unter 264 Content Creatorn durchgeführt hat. Der zunehmende Wettbewerbsdruck innerhalb der Branche macht vielen Influencern dennoch zu schaffen und nur jeder Zweite blickt optimistisch auf die zukünftige Marktentwicklung.

Zeitmanagement statt KI-Konkurrenz: Diese Herausforderungen beschäftigen deutsche Influencer

Dem Netzschreier Influencer Report zufolge sehen 81,4 Prozent der befragten Creator KI-Influencer als eine kleine oder eher kleine Herausforderung. Nur mögliche Verbote bzw. Regulierungen von Social-Media-Plattformen werden als ein noch geringeres Risiko wahrgenommen (86,7 Prozent). 

Die Gelassenheit der befragten Influencer gegenüber der KI-Konkurrenz bedeutet allerdings nicht, dass der Druck in der Branche abnimmt – im Gegenteil: 68,9 Prozent der Befragten empfinden den steigenden Wettbewerb als große oder sehr große Herausforderung. Noch größere Probleme bereiten Influencern jedoch ihr Zeitmanagement und die Schnelllebigkeit des Geschäfts. Diese beiden Themen stuften rund 80 Prozent der Befragten als besonders herausfordernd ein.

“Der Wettbewerb in der Creator Economy wird zunehmend intensiver. Zwar betrachtet die große Mehrheit der Befragten KI-Influencer nicht als direkte Konkurrenz. Doch besonders durch den Aufstieg von TikTok hat sich die Zahl reichweitenstarker Social-Media-Persönlichkeiten in den letzten Jahren drastisch erhöht – und damit auch der Kampf um lukrative Kooperationen“, kommentiert Marlon Giglinger, Mitgründer und Geschäftsführer von Netzschreier, die Umfrage-Ergebnisse. Er ergänzt:

"Wenig überraschend ist, dass Zeitmanagement für viele Creator eine große Herausforderung darstellt. Das Influencer-Dasein ist nämlich definitiv nicht nur der 'entspannte Instagram-Job', für den ihn viele halten. Creator müssen heute Videograf, Fotograf, Storyteller und Community Manager in einem sein. Daher ist es nur konsequent, dass 70 Prozent der Befragten einem professionellen Künstlermanagement vertrauen, um sich auf ihre kreativen und inhaltlichen Kernkompetenzen konzentrieren zu können.”

Jeder vierte Influencer arbeitet mehr als 40 Stunden pro Woche

Ein Grund dafür, wieso viele Influencer Herausforderung mit ihrem Zeitmanagement haben, ergibt sich aus den Antworten zur Frage nach dem wöchentlichen Arbeitsaufwand der Creator. Jeder vierte Befragte arbeitet über 40 Stunden pro Woche – also mehr als in einer klassischen Vollzeitstelle. Unter den hauptberuflichen Influencern trifft dies sogar auf jeden Dritten zu. Zum Vergleich: Laut Statistischem Bundesamt leisteten 2023 nur zwölf Prozent der deutschen Arbeitnehmer Überstunden.

Wer viel arbeitet, kann jedoch auch viele Kooperationen umsetzen: 75 Prozent der befragten Influencer realisieren monatlich bis zu zehn Kooperationen. Ob diese in Zukunft noch profitabler werden, bleibt jedoch unklar. Nur eine knappe Mehrheit von 50,4 Prozent der Befragten erwartet ein stark bis sehr stark wachsendes Marktpotenzial, während 45 Prozent keine Veränderungen prognostizieren. 4,5 Prozent gehen von einem rückläufigen Markt aus.

„Es ist kein Geheimnis, dass die Konsumstimmung in Deutschland derzeit gedämpft ist, was viele Unternehmen dazu veranlasst, ihre Marketing-Budgets zu kürzen. Insofern überrascht es nicht, dass nur eine knappe Mehrheit der befragten Influencer von einem wachsenden Markt ausgeht. Gleichzeitig ist es ein positives Zeichen, dass fast 95 Prozent der Influencer auch keinen rückläufigen Markt erwarten. Das spricht einerseits für ein großes Selbstbewusstsein der Creator und andererseits dafür, dass der Kanal Influencer-Marketing auch in herausfordernden Zeiten gut funktioniert. Schließlich hätten vermutlich mehr Befragte einen pessimistischen Blick auf die Zukunft geworfen, wenn ihre jüngsten Kooperationen weniger erfolgreich gewesen wären.

Insofern erwarten auch wir von Netzschreier, dass Influencer-Marketing in Zukunft weiterhin eine wichtige Rolle im Marketing-Mix vieler Unternehmen spielen wird. Die Weiterentwicklung der Branche werden wir selbstverständlich genau beobachten“, erklärt Marlon Giglinger abschließend.

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